Warum steigt der DAX?

Der DAX hat kürzlich die Marke von 23.000 Punkten überschritten. Neben staatlichen Einflüssen spielen natürlich auch die Unternehmensgewinne eine große Rolle: Viele deutsche Unternehmen konnten zuletzt starke Quartalszahlen vorlegen, was das Vertrauen der Anleger:innen stärkt. Damit hätte man angesichts der aktuellen, eher angespannten Verbraucherstimmung und Inflation wohl nicht unbedingt gerechnet, oder?

Man darf außerdem nicht vergessen, dass viele DAX-Titel im internationalen Vergleich vergleichsweise niedrig bewertet sind. Das macht den deutschen Markt für Investor:innen besonders attraktiv.

US-Märkte unter Druck

In den USA sieht die Lage anders aus. Dort belasten mehrere Faktoren die Börsen: Zum einen sorgen anhaltende geopolitische Spannungen für Unsicherheit, zum anderen drücken steigende Zinsen auf das Wachstum. Die Wirtschaftsdaten aus den USA zeigen durchwachsene Signale, insbesondere in Industrie und Arbeitsmarkt. Hinzu kommt, dass die politischen Entscheidungen von Präsident Trump für Verunsicherung sorgen. Neue Importzölle und wirtschaftspolitische Unsicherheiten bremsen Investitionen und erschweren es Unternehmen, langfristige Strategien zu planen.

Besonders bemerkbar macht sich die Schwäche in den USA bei den großen Tech-Konzernen. Während Unternehmen wie Apple, Microsoft und Nvidia noch im vergangenen Jahr stark zugelegt haben, zeigt sich inzwischen eine gewisse Ernüchterung. Die hohen Bewertungen vieler Technologieaktien lassen kaum noch Spielraum für weiteres Wachstum, weshalb Anleger:innen vorsichtiger agieren Gleichzeitig bleiben einige der großen US-Technologiewerte die Taktgeber der Märkte. Ihre Entwicklung hat also auch Auswirkungen auf europäische Börsen – wenn auch in geringerem Ausmaß.

Mittel- bis langfristige Auswirkungen der neuen Handelszölle

Für exportorientierte deutsche Unternehmen könnten die US-Zölle erhebliche Auswirkungen haben. Besonders Branchen, die sich ohnehin in einem strukturellen Wandel befinden, könnten betroffen sein. Dennoch bleibt die Europäische Union Deutschlands wichtigster Handelspartner, und aufstrebende Volkswirtschaften bieten weiterhin Potenzial für Handel und Wachstum.

Unternehmen, die stark von internationalen Lieferketten abhängen, könnten langfristig unter Zollerhöhungen und Handelsbarrieren leiden. Die direkten Auswirkungen auf europäische Unternehmen sind zwar aktuell noch begrenzt, doch eine restriktivere Handelspolitik der USA könnte längerfristig für neue Unsicherheiten sorgen.

Tipps für Anleger:innen

Was bedeutet das nun für dich als Privatperson, insbesondere wenn du dein Geld anlegen möchtest oder bereits investiert hast?

• Diversifikation: Streue deine Investitionen über verschiedene Anlageklassen und Regionen, um Risiken zu minimieren.
• Sachwerte in Betracht ziehen: In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheiten können Sachwerte wie Gold eine stabile Anlageoption darstellen.
• Langfristige Perspektive: Lass dich nicht von kurzfristigen Marktbewegungen verunsichern. Ein langfristiger Anlagehorizont kann helfen, Schwankungen auszusitzen.
• Immer up-to-date bleiben: Verfolge aktuelle wirtschaftliche Entwicklungen und passe deine Anlagestrategie entsprechend an.

Während der DAX von positiven Impulsen profitiert, geraten die US-Märkte zunehmend unter Druck. Wer jetzt investiert, sollte sich nicht von kurzfristigen Schwankungen verunsichern lassen, sondern langfristig denken und eine breit gestreute Strategie verfolgen.

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